Sitzung 118

Anarath
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Mit der Zeit wurde es ruhig nebenan, nicht jedoch bei uns. Jene Nacht sollte einen speziellen Eindruck bei Razora hinterlassen. Und so vergaß ich für eine Weile alle Sorgen … bis der nächste Morgen hereinbrach.

Schon früh fanden wir uns wieder in der alt bekannten Gruppierung zusammen. Keiner hatte am gestrigen Tage noch irgendein Ziel verfolgt. Im Speziellen wäre dies Lia sein gewesen. Ich war zunächst nicht ganz freiwillig anderweitig abgelenkt. Es war aber durchaus auffällig, wie sie sonst niemand für unsere primäre Aufgabe interessierte. Mit ihrem heutigen Vorsprung war es natürlich keineswegs leichter geworden sie erneut aufzufinden.

Obgleich ich nicht glaubte sie im Compound noch aufzufinden, gingen wir den möglichen Spuren nach. Razora und ich hatten zwar Lia’s Zimmer über Nacht zweckentfremdet, aber es bestand die geringe Chance, dass sie es in der Früh wieder aufsuchen würde.

Man, hatten wir eine Unordnung hinterlassen. Der Anblick war schon sehr speziell. Bei der Suche nach Hinweisen wollte niemand so recht etwas anfassen. Das war verständlich und amüsant zu beobachten. Eine ache jedoch fiel auf. Eine Goldmünze lag unter dem Kopfkissen. Doch es war nicht irgendeine Goldmünze, es handelte sich um eine aus Ailamere. Das ergab nicht viel Sinn, da ich das letzte Gold von dort schon vor Ewigkeiten ausgegeben hatte.

Nachdem wir hier aber wenig überraschend keine weiteren Hinweise fanden, gelangten wir zu dem Schluss Al’Chara aufzusuchen. Kurzerhand stecke ich das Gold ein und wir bemühten uns eine Wache ob ihres Aufenthaltsortes zu befragen. Scheinbar hatte sie eine Audienz bei Posetine. Unser Weg führte demnach in die untere Ebene.

Beide Damen waren diesmal in ihrer Drachenform. Posetine war zu unserem Erstaunen zu dem erwarteten Rot ein wilder Mix aus blau und schwarz, welcher sich fast ätherisch über ihre Schuppen legte. Nicht die Farbe, die ich angenommen hatte. Al’Chara war wie gehabt ein Sonnenschein. Nach ihrem überaus durchdachten Auftritts vom Vortag hätte ich eigentlich einen Rüffel seitens der „Herrscherin“ erwartet. Ob es diesen gab, blieb aber unklar.

Vielmehr stellten wir verblüfft fest, dass sich der Sohn des Roten bei Posetine gemeldet hatte. Er offerierte eine Allianz gegen ihren gemeinsamen Vater. Zurecht war sie skeptisch, ich war es ebenso. Leider wussten wir rein gar nichts über ihn und konnten lediglich zur Vorsicht raten. Die Aussicht mit einem weiteren Drachen interagieren zu müssen hatte keinen positiven Effekt auf meinen Gemütszustand.

Gleichzeitig ließ er durch einen Abgesandten aber auch etwas für uns zurück. Ein Buch, welches erstaunliche Ähnlichkeit mit dem von Lia hatte. In der Situation konnte ich nicht sagen, ob es sich um ihr Buch handelte. So steckten wir es zunächst ein.

Für Krathus war die Audienz noch nicht beendet. Er erläuterte seine Idee die Rachwoodler mit Waffen aus Notherhall auszustatten und erbat einen finanziellen Zuschuss. Welcher überraschend einfach und in äußerst großzügiger weise erfolgte. Mehrere tausend Gold schwappten einfach mal so in seine gierigen Hände. Und wäre dies nicht schon genug gewesen, so machte er auch darauf aufmerksam, dass ihm ja noch ein „Hort“ in der Stadt versprochen war. Auch dies wurde schnell bejaht. Ob er je verstehen würde, dass diese Anhäufung von Gütern ihm keinen Ersatz für die wichtigen Dinge geben könnte?

Als das Gespräch nunmehr beendet wurde, konnten wir uns mit der unfreundlicheren Drachenlady auseinandersetzen. Sie war so mürrisch wie immer und ließ sich nur zähneknirschend dazu herab zu versuchen ihre Tochter aufzuspüren. Ohne Erfolg. Als wir dann einmal das Buch genauer untersuchten und aufschlugen, sprang Lia unverrichteter Dinge bereits hinaus. Offenbar war es doch ihr Buch. Sie zeigte sich auch etwas genervt. Scheinbar hatte der Unterhändler Loganar’s sie hier eingesperrt. Es war beunruhigend zu erkennen, wieviel dieser Loganar über die Vorgänge hier wusste. Am Ende vermochte er ein nicht weniger großes Risiko sein, wie es sein Vater darstellte.

Al’Chara zog davon und so forderten wir Lia zur Kooperation auf. Keinesfalls wollte ich sie Mundi einfach ausliefern. Das grenzte an Sklaventum. Ava hingegen zeigte sich jedoch stets unbeeindruckt von meinem Einwand. Zwar galt es das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren, aber wenn wir genauso rücksichtslos agierten, wie es Shadar tat, was unterschied uns dann von ihm?

Wir überlegten uns vier mögliche Optionen. Erstens: Einen Teleportzirkel in ihrem Buch einrichten. So könnte sie nach der Übergabe an Mundi hindurch fliehen. Zweitens: Mit ihrer eigenen Magie konnte sie einen Notfaölzauber präparieren, der sie aus dem Dreadspire hinaus in die Luft teleportieren würde, von wo aus sie zu fliegen vermochte. Drittens: Es sollte eine Teleportrolle von Chrylax beschafft werden. Zwar war dies sehr offensichtlich, aber scheinbar hielt sie es für möglich, dass Mundi so gedankenlos sein könnte dies zu übersehen. Viertens: Dies war der makaberste Ansatz. Sie schnitt sich einen Finger ab, den sie uns überreichte. Sollten alle Pläne fehlschlagen, würde sie sich umbringen und wir sollten sie dann mithilfe des besagten Fingers wiederbeleben lassen.

Da der letzte Plan recht früh in der Diskussion kam, versuchte ich schnellstmöglich diesen zu negieren. Ava war heute allerdings besonders aggressiv. Allein mein Widerspruch löste direkt eine patzige Tirade aus, die im Kern besagte ich solle die Klappe halten, wenn ich keinen besseren Vorschlag hätte. Keine Ahnung was da wieder in ihr los war, aber laut meinem Verständnis waren wir genau zu jenem Zeitpunkt dabei über dies zu grübeln. Ich hatte einen starkes Gefühl, dass sie um jeden Preis Dinge in Bewegung zu setzen wollte, ohne einen zweiten Gedanken zu verschwenden. Ich sah dies als eine kritische Entwicklung und machte mir Sorgen, was dies für die Zukunft bedeuten würde.

Nachdem aber schließlich doch noch einige Gedanken in Alternativen flossen, hoffte ich auf einen der ersten drei Pläne zu funktionieren. Und sowieso … Lia erwähnte, dass wir Mundi ablenken sollten, was ihr gegebenenfalls sogar eine weitere Option bot sich abzusetzen. So brachen Lia und ich in ihr Refugium auf, während die anderen versuchten eine Spruchrolle aufzutreiben.

Diese Regenbogenwelt hatte auch beim zweiten Besuch nichts an ihrer verstörenden Wirkung verloren. Was dies doch für ein krasser Gegensatz zur Realität war. Sie entschied, dass der Zirkel im Haus des großen bösen Wolfes am besten aufgehoben wäre. Die Figuren agierten in einer Schleife. Einer Schleife, die festhing. Als hätte man immer und immer wieder die erste Seite eines Buches gelesen. Ich began den Zirkel zu präparieren.

Dabei versuchte ich nebenher ins Gespräch mit der jungen Therion zu kommen. Sie machte den Eindruck eines Einzelkämpfers und verstrickte sich dabei stets aufs Neue in Probleme. Das kam mir äußerst vertraut vor. Leider war sie aber mitunter auch so eisig und abweisend, wie ihre Mutter. Ihr die Vorteile unserer Kooperation aufzuzeigen schien daher auch weiterhin nicht von Erfolg gekrönt zu sein. Da sie aber selber so gerne scharf schoss, gab ich auch ein paar Schüsse vor den Bug ab. Ob es je zu ihr durchdringen mochte blieb jedoch unklar.

Im Augenwinkel bemerkte ich, dass der eigentlich illusionäre Wolf aber ein Eigenleben zu entwicklen schien. Lia hatte das merkwürdige Verhalten zuvor nicht bemerkt. Da ich konzentriert weiterarbeiten musste, überließ ich eine Reaktion aber ihr. Doch kaum wurde der Sachverhalt angesprochen, da tat der Wolf überrascht und verschwand kurzerhand durch ein Portal. Er hinterließ lediglich eine Goldmünze … aus Ailamere. Es sah danach aus, als verfolgte mich jemand und spionierte mir nach. Inwieweit dies unsere Pläne mit der jungen Drachin beeinträchtigen würde war ungewiss. Auf lange Sicht musste ich dem ganzen aber nachgehen. Seit dieser ganzen Geschichte bei den Yuan-ti war mein Leben erneut anstrengender geworden.

Nachdem wir im Buch fertig waren, kehrten wir zu den anderen zurück. Diese hatten leider keinen Erfolg mit der Spruchrolle. Es gefiel mir gar nicht, dass einer von den drei brauchbaren Plänen somit ins Wasser fiel. Ohne weitere Zeit zu verlieren brachen wir nunmehr zum Dreadspire auf. Über Scourgefaust konnten wir bisher stets problemlos hinüber teleportieren. Lia verbarg sich unter einem Unsichtbarkeitszauber, da ihr letzter Aufenthalt dort eher problematisch gewesen war und wir kein Risiko eingehen wollten.

Als wir in Scourgefaust ankamen fühlte es sich aber wie ausgestorben an. Es waren keine Wachen weit breit zu sehen. Fast schon gespenstisch. Auf dem Teleporter zum Dreadspire wollte ich vor dem Teleport noch einmal erneut überprüfen, ob auch wirklich alle da waren. Lia reagierte nicht. Ava nutzte ihre Fähigkeiten unsichtbares zu entdecken und bestätigte unsere Befürchtungen. Obgleich wir davon ausgingen, dass sie sich abgesetzt hatte, fanden wir sie aber wenig später an Mundo’s ehemaliger Ruhestätte. Reminiszierend stand sie einfach dort. Sie wirkte fast verletzlich für einen Moment. Dann fing sie sich und wir setzten unseren Plan fort.

In Scourgefaust angekommen schien es aber nicht weiterzugehen. Ein Skelettdiener informierte uns, dass Mundi nicht verfügbar sei und wir die Bereich nicht verlassen konnten, da er magisch versiegelt war. Bevor der aktuell bevorstehende Feldzug nicht vollzogen war würde der Herr des Hauses keine Zeit für uns aufbringen können. Und das obwohl wir Lia bei uns hatten. So wichtig konnte sie für ihn dann wohl doch nicht sein.

Auf Nachfrage verriet das Skelett uns, dass Faranar angewiesen wurde eine Gruppe von Yuan-ti zu vernichten. Ich war außer mir. Genau das wollten wir verhindern. Meine Worte hatten aber nur wenig Gewicht. Angeblich handelte es sich dabei um „Rebellen“. Doch sah ich weiter die Gefahr eines bröckelnden Abkommens. Ich versuchte jedes kleine Wortspiel, um einen Weg zu finden diese ganze Aktion zu umgehen. Doch blieb ich erfolglos. Auch schien sonst niemand ein Problem damit zu haben gegen diese Yuan-ti vorzugehen.

Widerwillig ließ ich mich mit den anderen zum Schlachtfeld teleportieren. Je früher der Kampf beendet wäre, desto früher hätte Mundi Zeit für uns. Auch wenn es schwer war in dem Getümmel Rücksicht zu üben, wollte ich dafür sorgen, dass es so wenig Opfer wie möglich gab. Also lautete die Anweisung Gefangene zu machen. Dies gelang am Ende einigermaßen, obgleich es kein Vergleich zu der Zahl der Opfer gewesen war.

Schließlich konnten wir endlich mit Mundi sprechen. Doch war der Weg zurück nicht über einen Teleport zu machen. Stundenlanger Fußmarsch war keine Option. Daher verwandelte ich Ava und Garret wieder einmal in Shrimps und warf sie in meine Wasserflasche. Krathus und ich flogen auf seinem etwas abstrusen Reittier, während Lia sich selbst gut in die Luft zu schwingen wusste.

Ein riesiges Zelt war unter dem Dreadspire aufgebaut. Drum herum standen die Armeen der Untoten. Mundi und Bashere erwarteten uns. Ersterer war zufrieden Lia zu sehen. Die Abneigung ihrerseits erfüllte drei den ganzen Raum und man bekam den Eindruck, dass ausschließlich Mundi unfähig war dies wahrzunehmen … oder es interessierte ihn schlichtweg nicht.

Wir hatten unseren Teil der Vereinbarung eingehalten. Er sicherte zu Zoica in frieden zu lassen und willigte ein mit seinem Bruder in Verhandlung zu treten. Gleichzeitig wurden die Angriffe auf die Yuan-ti eingestellt. Interessant war aber, dass diese „Rebellen“ offenbar antimagische Felder kreieren konnten, die sogar seine Macht in die Schranken weisen konnten. Da die Gefangenen aber nun Richtung unserer „Alliierten“ gesandt wurden, war eine Befragung dahingehend nicht mehr so einfach zu realisieren. Solange die Yuan-ti nicht gegen die Ungol-Spinnen vorgingen, war der Frieden gesichert.

Während unseres Gesprächs mit ihm schien er abgelenkt. Ein paar unglückliche Umstände, wie ein versehentlicher Schnitt an einem Dolch, brachten ihn offenbar so durcheinander, dass Lia plötzlich unbemerkt herausgeschlichen war. Es war fast perfekt – aber eben nur fast. Krathus’ Versuch die Situation zu überspielen, beinhaltete eine Aussage, die uns aktiv zu Mitwissenden machen konnte. Ich glaubte er rettete sich dann noch mit einer weiteren Ausführung, aber in jedem Fall war unsere Audienz beendet. Mundi und Bashere verschwanden. Ava hatte das dringende Bedürfnis zu verschwinden, doch ich war entspannt. Fluchtverhalten würde nur unsere Schuld eingestehen. Sich etwas Zeit zu lassen konnte daher nicht schaden. Währenddessen zogen Mundi’s Armeen in alle Himmelsrichtungen aus um seine „Braut“ zu suchen.

Wir zogen ab und reisten knapp zwei Stunden gen Norden. Für Ava und Garret war die Reise wieder einmal mit turbulenten Stürmen auf hoher See in meiner Wasserflasche verbunden. An einem nicht einsehbaren Ort kreierte ich einen Teleportzirkel, mit welchem wir nach Sshistana zurückkehrten. Unser Ziel war es die Yuan-ti schnellstmöglich von unserem Erfolg in Kenntnis zu setzen. Arina war noch da, beschäftigte sich aber mit der Inventur, damit sie bald aufbrechen konnte.

Der Abend war davon gekennzeichnet zu entspannen. Es war eine gemütliche Runde. Ava überraschte mit der Frage was wir alle nach alledem wohl tun wollten. Ich hatte nie erwogen, dass wir lebend aus der Nummer rauskämen. Daher musste ich erstmal meine Gedanken sammeln. Garret erzählte davon wieder nach Hause zurückzukehren und das Familiengeschäft zu übernehmen. Scheinbar plagte ihn ein wenig das Heimweh. Wer konnte ihm das verdenken.

Krathus sprach über seinen Hort, wie er in Zoica einen gigantischen Haufen Gold zusammentragen wollte. Alle seine Phantasien drehten sich um Besitz. Ich kam nicht umhin ihn auf seine Familie und gewonnen Freunde anzusprechen. Irgendwie waren die wohl inkludiert, nur nicht verbalisiert worden. In mir gab es die Hoffnung, dass er vielleicht doch noch die wirklich wichtigen Dinge eines Tages mehr zu schätzen lernte.

Ich war noch halb am Überlegen. Sentimental dachte ich an meinen Ziehvater Jashier. Zu ihm nach Kettlehall zurückzukehren und vielleicht die alte Taverne auf Vordermann zu bringen war naheliegend. Ob Razora wohl willens wäre da mitzuziehen? Meine Gedanken lagen definitiv bei ihr, obgleich ich nicht einzuschätzen wusste, ob eine gemeinsame Zukunft realistisch war. Aber es klang nett.

Ava guckte bekümmert. Scheinbar hatte sie kein Ziel, dem sie danach folgen konnte oder wollte. Sich niederzulassen war keine Option, doch Alternativen fielen ihr auch nicht ein. Sie würde wohl weiter umherziehen und schauen was sich ergibt. Es betrübte mich zu sehen, dass sie nicht wirkte, als habe sie etwas für das sie leben konnte. Wir erinnerten sie daran, dass sie bei uns allen willkommen wäre. Es machte aber nicht den Anschein, als ob das half.

Die Nacht kam und wir gaben ihr nach. Am nächsten Morgen erreichte uns Harkis. Die Neuigkeiten über unseren Erfolg vernahm er so positiv, wie es Harkis eben fähig war. Wir machten darauf aufmerksam, dass es eine Vereinbarung gab. Nach dieser sollten die Yuan-ti uns bei unserem Vorhaben mit dem Nexus helfen. Es hätte eigentlich klar sein sollen, dass jedes Geschäft mit diesen Schlangen einen giftigen Fangzahn hat. Er ließ uns wissen, dass er unsere Unterstützung sein würde. Yay, welch Freude in mir aufstieg.

Ich machte auf die zeitkritische Natur unseres Unterfangens aufmerksam. Doch musste er zuvor dennoch die Nachrichten an den Herrscher Ssai Sardak überbringen und bedeutete mindestens vier Tage Reisezeit für ihn. Wir vereinbarten uns hier also in vier Tagen erneut zu treffen und dann gemeinsam aufzubrechen. So brach er direkt wieder auf.

Währenddessen packte Arina ihre Sachen. Wir halfen. Als alles verpackt war galt es ihr Lebewohl zu sagen. Dabei machte sie eine Andeutung, die wir zuvor so gar nicht vernommen hatten. Sie war im Begriff zu sterben. Ohne die Forschungseinrichtung war es unklar wie lange sie noch leben würde. Die Blicke richteten sich für einen kurzen Zeitraum auf Krathus. Wenn sie schnell genug einen neuen Ort wie Sshistana errichten konnten, gab es vielleicht Hoffnung. Ava versuchte sich zu kontrollieren, aber der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. Umso herzlicher verlief die Verabschiedung. Nicht zuletzt verdankte ich ihr auch mein Leben.

Nachdem sie aufgebrochen war stand für mich fest sie zu retten und es mit Priorität zu tun. Ava sprach sich dagegen aus. Wir könnten nicht wegen einer Person riskieren, dass die Situation weiter in Shadar’s Hände spiele. Ich argumentierte, dass wir keinen Deut besser als der Rote wären, wenn wir sie so einfach aufgäben. Doch das war nicht genug. Also versuchte ich es auf anderem Wege. Sie zu retten bedeute einen weiteren Stein im Brett bei den Yuan-ti zu haben. Sie war wichtig für ihre Forschung. Zudem war unklar, was die Blutmagie mit Garret anstellen würde und Arina’s Wissen war notwendig ihm zu helfen in einem Notfall. Ganz davon abgesehen, dass der Rote selbst Blutmagie verwendete und dies jede Quelle über diese Form der Magie hilfreich für unser Ziel gesetztes Ziel war. Das wirkte.

Doch was konnten wir tun? Wir hatten das Wissen Nexuskugeln zu erschaffen, aber es brauchte noch einen vollen Nexus um eine solche Kugel aufzuladen. Bis der Arkade Nexus voll wäre würde es dauern. Und ob wir beim Heart of Rage eine Kugel vorfinden würden war unklar. Auch war es naheliegend, dass der Wächter die Macht des Nexus anzapfen würde, wenn wir gegen ihn vorgingen. Eine Kugel dort zu befüllen war also fragwürdig. Dann fiel Ava Loganar wieder ein. Nunmehr schien sie schon fast verzweifelt Arina helfen zu wollen. Ihr emotionales Wechselspiel verwunderte mich. Wir wussten inzwischen, dass man ihn wohl genauso wie Shadar anzurufen vermochte. Ich konnte kaum noch eine Warnung aussprechen, da griff sie bereits den nächstbesten Spiegel aus unserem Gepäck und sprach seinen Namen dreimal …