Tagebuch: Layara
29
Januar
Tagebuch: Layara
Sitzung 69
Wie zu erwarten waren wir nicht unbedingt alle auf der Höhe, beim Frühstück ergab sich die Tagesplanung, ich war aber gedanklich woanders und interessierte mich mehr für die von meinen Kameraden preisgegebenen Erlebnisse, Gorok schien mit seiner Vergangenheit finden geschlossen zu haben, Leeroy hingegen machte den Eindruck besorgt in die Zukunft zu blicken, mir ging es ähnlich wenn man unsere Umstände bedenkt, gleichzeitig hinterfragte ich aber auch meine Vergangenheit
Klar war dass wir nach Oclusar gehen mussten um das Buch zu finden, Leeroy warf ein dass wir auf dem Weg recht nahe an dem Ort vorbeikommen würden wo sein ehemaliger Mentor offensichtlich lebte, wir stimmten natürlich zu einen Blick zu riskieren, Leeroy hatte mich die ganze Zeit begleitet und sich den unmöglichsten Gefahren wegen mir ausgesetzt, meine Unterstützung dabei war das Mindeste was ich im Gegenzug anbieten konnte, bevor wir aufbrechen würden wollte ich aber auch Beatrix noch bescheid geben
Offenbar war meine emotionale Situation besorgniserregend für Tarovo, er versuchte meine Laune mit einem Geschenk zu verbessern und gab mir ein Stück mit ‚The Lord's Jester Is His Best Man‘, als ich es später las war ich wider erwartend amüsiert
Nach dem Frühstück brachen wir auf, unser Weg sollte uns zur Karawanserei führen, zu Fuß wäre der Weg viel zu beschwerlich, doch auf dem Weg durch die Stadt rannten uns beinahe zwei Damen um die aus einem Gebäude kamen, ein Buch flog hinter ihnen her und landete auf dem Boden, kein Ort für ein Buch, ich nahm es an mich bat Gorok zu warten und ging in das Gebäude hinein
Es handelte sich um eine Bibliothek, im Eingangsbereich „saß“ Ooru, ein sprechender und Pfeife rauchender Baum?, es wirkte surreal fast wie in einem der alten Märchen die ich als Kind las, er war etwas langsam aber das Buch war wieder an seinem rechtmäßigen Platz
Leeroy war auch mit hineingekommen, uns fiel nun der Lärm aus der unteren Eben auf, eine Gruppe von Orks schienen etwas zu suchen, dies resultierte in einem heillosen Chaos in der Bücherei, Leeroy reagierte sofort und rief Gorok dazu, am Ende würde ein Ork wohl besser mit seinesgleichen agieren können dachte er, nicht zu Unrecht wie sich erweisen sollte
Die Gruppe war offenbar mit ihm bekannt in gewisser Weise, sie hatten seine Kämpfe in den Arenen verfolgt und waren mehr als nur ein wenig von ihm angetan, der eine weibliche Ork ließ sich sogar sein Zeichen auf die Brust ritzen … ich war konsterniert und etwas peinlich berührt, schließlich kam wieder Ruhe ein, wir erfuhren was die fünf hier suchten
Ihr Gelehrter Ovak war der einzige der die Gemeinsprache beherrschte, er informierte uns über ihre Suche nach einer alten Begräbnishalle in der sie eine Vielzahl von Schätzen vermuteten, Bargle der Anführer der Orks in den Schwarzen Hügeln hatte sie entsendet diesen zu finden, sie vermuteten es gäbe ein Buch in dem der genaue Ort Erwähnung finden würde, gezielt war es das Grab von Xanthioppe's Großvater, wobei ich mich fragte wieso dessen Ort bereits in Vergessenheit geraten sein konnte
Um dem Chaos ein Ende zu setzen halfen wir bei der Suche, offenbar war Leeroy auch recht schnell fündig, während ich noch versuchte aus Ooru schlau zu werden bzw. Informationen von ihm zu erhalten, als ich wieder unten angekommen war waren die Orks bereits damit beschäftigt ihren Fund zu untersuchen, es handelte sich um eine alte zerschlissene Karte, sie waren drauf und dran direkt damit abzuziehen wandten sich aber nochmal an Gorok und fragten ob er sie nicht begleiten wolle, es kam zu einer kleinen Diskussion ob des Teilens des Schatzes den sie hofften zu finden
Wir berieten uns auch auf die Schnelle, Gorok argumentierte dass Gold nie schaden könne, wir eh gerade vor Ort wären und das Grabmal laut Ovak irgendwo in der Region sein musste, so viel zu unserem Plan, auch wenn ich lieber aufgebrochen wäre war die Vorstellung angenehm mal etwas „leichtes“ zu unternehmen, eine kleine Schatzsuche war definitiv angenehmer als sich unentwegt um die Zukunft zu sorgen, und vielleicht fänden wir ja tatsächlich das vergessene Grab, könnte spannend werden
Wir stimmten zu sie zu begleiten, offenbar war die Anwesenheit von Leeroy und mir aber nicht in ihrem Interesse gewesen, bei der Untersuchung der Karte kam aber heraus dass sich offenbar ein Eingang in einem alten Schrein befinden würde, dieser war unter einer Kuppel verzeichnet die wie Modron’s aussah, wusste er gegebenenfalls von dem Zugang?, Ovak ließ auch seiner Enttäuschung freien Lauf dass wohl jemand der genaueres Kartenmaterial gehabt hätte leider nicht mehr leben würde, eine Person namens Brugg Dagni
Als wir im Begriff waren zu gehen machte Ooru auf sich aufmerksam, für den Schaden müsste noch jemand aufkommen, Gorok rief Ovak zu sich, tatsächlich zahlten sie wenngleich widerwillig entsprechend - nachdem ihnen Leeroy einmal vorrechnete was sie da unten angestellt hatten
Dann setzten wir uns in Bewegung, auf dem Weg durch die Stadt bemerkte ich dann Jashier der uns wieder folgte, ich konfrontierte ihn und erfuhr ein paar Dinge
Narchessa scheint weiterhin interessiert an unseren Aktionen zu sein, obgleich er kein Geheimnis draus macht lässt er sich aber auch nicht davon abbringen dem Auftrag nachzukommen, offenbar hat man ihn irgendwie unter Kontrolle, auf die Frage ob er einen Katan kennen würde antwortete er er habe diesen auf Anweisung umgebracht, Garret erzählte aber eine andere Geschichte, Jashier schien etwas suspekt, aber ich gewann den Eindruck dass er vermutlich Katan geholfen hatte, was für ihn sprach
Auf Ralkarion angesprochen kamen einige flüchtige Kommentare bezüglich einer gemeinsamen Vergangenheit, und ich solle etwas übermitteln, wenn er einen sicheren Ort gefunden hätte dann müsse dieser groß genug für mehrere Personen sein da es noch Leute gäbe die Jashier nicht zurücklassen konnte, ich verstand den Zusammenhang nicht in Gänze aber willigte ein die Nachricht zu übermitteln
Als Gorok näher trat hatte er aber auch gleich dessen Geldbeutel in der Hand, gab ihn aber anstandslos zurück als er dabei erwischt wurde, er verdeutlichte uns dass es Leute gab die das nötiger hätten und zeigte auf in der nähe sitzende Straßenkinder, dieses Leid sah man in der ganzen Stadt, ich händigte im freiwillig etwa Gold aus, die anderen taten es mir gleich, und die Orks missverstanden wohl etwas und tauschten das Gold in einen viel wertvolleren Edelstein um, Jashier war ebenso sprachlos wie wir, übergab ihn dann aber einem der Kinder - statt ihn zuvor zu Gold zu machen wie Gorok es ihm nahelegte, das Kind düste davon verfolgt von den drum herum sitzenden, das war keineswegs eine kluge Idee gewesen
Damit setzten wir unseren Weg fort, in der Entfernung verfolgt von Jashier
An Modron’s Dome angekommen ersuchten wir um Einlass, nachdem Gorok mit etwas Nachdruck glaubhaft vermitteln konnte dass wir wichtige Geschäfte zu besprechen hätten ließ man uns hinein, wobei aber nur Thotkzk uns folgen durfte, die anderen vier Orks mussten draussen bleiben, Modron blickte recht verschlafen drein, wir hatten ihn wecken lassen was ich bedauerte, wir fragten nach einem Platz innerhalb des Domes der den Beschreibungen auf der Karte entsprechen mochte, tatsächlich führte er uns dann zu einem Raum der stockfinster war
Er nannte es einen Darkroom und machte einige anschauliche Andeutungen was darin so passierte, in meinem Kopf schwankte ich zwischen peinlich berührt und einer merkwürdigen Neugier, wir könnten uns das mal ansehen - gerne auch gemeinsam mit ihm, Gorok machte aber klar dass wir ein anderes Interesse hatten, die absolute Schwärze betrachtend versuchten wir schlau aus dem Raum zu werden
Weder Leeroy’s Gerätschaften noch meine Magie hatten eine Wirkung auf den Ort, aber eines war klar: es handelte sich um eine magische Dunkelheit, Gorok hatte irgendwann genug schritt vor griff mich dabei am Arm und zog mich mit hinein
Die Dunkelheit umfing uns, blind blieb nahe dem Eingangsbereich stehen, Gorok hörte ich aber vor mir tiefer hineingehen, kurz darauf entdeckte er die in der Zeichnung vermerkte Statue, sie war riesig laut seines Abtasten, dann erinnerte ich mich an den Leuchter in der Zeichnung, irgendwie hatten wir es geschafft dass ich ihm meinen Stab gab und er so die decke abstatten konnte, als er dann etwas gefunden zu haben schien und kurz ein metallisches Geräusch ertönte wurde es aber gefährlich, Stein rieb auf Stein und etwas schien sich vor uns zu regen
Es dauerte nicht lang bis klar wurde dass die Statue lebendige geworden war, sie griff an, ich schaffte es nur mit Müh und Not wieder hinaus, Gorok und Thotkzk verblieben, es dauerte eine ganze Weile und viele unterschiedliche Anläufe aber schlussendlich schaffte sie es dem vermeintlichen Golem Einhalt zu gebieten, damit wich auch die Dunkelheit, was einen nicht gerade vorteilhaft aussenden Raum zutage förderte, es war recht widerlich
Modron war nicht erfreut über den Verlust dieser Besonderheit seines Domes, das konnten wir verstehen, wir sorgten für etwas ungestörte Ruhe und untersuchten den Raum nach einem geheimen Gang, der Leuchter war mit einem Mechanismus verbunden der eine Falltür öffnete, darunter lag eine Treppe die in die Tiefe führte, wir hatten unseren Zugang entdeckt
Wir folgten dem Gang hinunter, es war kahl an den Wänden und es gab keine Abzweigungen, stets dem einzigen Weg folgend gingen wir weiter, nach einiger Zeit stießen wir auf dicke Spinnenfäden, je weiter wir liefen desto mehr gab es, und sie schienen fast künstlerisch angebracht zu sein, und mit hoher Präzision, neben Mustern hingen aber auch eingewobene Körper hier die aber ebenso spezifisch aufgegangen wurden, dann änderte sich etwas, lediglich ein schnurgerade Strang war genau mittig in den Gang gehängt worden und folgte dessen Verlauf
Als wir uns dies näher ansahen durchzuckten Blitze den Strang, wir hatten einige schmerzhafte Erlebnisse damit bis wir ermittelt hatten wie wir uns erfolgreich von ihnen Fernhalten konnten, dem Gang weiter folgend kamen wir nach einiger Zeit in eine größere Kammer und dort hing alles voller Weben, in ihrer Mitte bewegte sich etwas, eine ziemlich große Spinne saß dort einen Stab haltend und mit einigen Objekten „bekleidet“, sie ließ konstant Blitze durch die Weben fahren, schein sich darüber zu amüsieren
Es war unklar ob sie uns feindlich gesinnt war aber nach den Erlebnissen mit Narnand wollte ich nicht riskieren Ärger heraufzubeschwören - davon hatten wir bei weitem schon genug, so sprach ich sie auf Infernal an und wir erfuhren so einiges
Ihr Name war Leng, und sie kam tatsächlich aus Tan Wara und war somit eine der Ungolspinnen, sie war schon lange hier unten, wie lange genau wusste sie nicht, alle Zugänge waren verschlossen und sie kam nicht heraus, in der Vergangenheit kam eine Person hier häufig vorbei, sie brachte Essen in Form von humanoiden mit um sich dafür in den Katakomben frei bewegen zu können, versprach Leng sie auch zu befreien sobald sie fertig war mit was auch immer sie tat, die Spinne interessierte dies offenbar nicht weiter, den Namen hatte sie sich auch nicht gemerkt
Leng lernte direkt von Ungol, was in diesem Fall die Nutzung von Magie beinhaltete
Weiter unten im Gewölbe soll es noch etwas lebendes geben, aber nichts essbares, auch wäre es nicht ungefährlich, sie beschrieb es als Blobb aus Wasser, also war zumindest sicher dass wir vorsichtig sein mussten wenn wir weitergehen würden
Ich erklärte ihr dass es einen Pakt gäbe keine humanoiden zu fressen, sichtlich zu ihrem Verdruss, und ich machte klar ihr helfen zu wollen sie zu befreien, doch es war kompliziert, auch wenn der Weg nun offen war wussten wir nicht wie wir sie ungesehen durch Modron’s Dome und danach durch die Stadt bekämen, ein Plan musste her denn ich wollte keinesfalls den brüchigen Frieden den wir in Caer Aeslyn zustande gebracht hatten riskieren bzw. ihn bestmöglich zu einer sicheren Sache machen, auch wenn diese Spinnen mir eine Heidenangst machten
Es wäre ein dringend notwendiger Erfolg, einmal musste doch etwas richtig laufen ...
15
Januar
Tagebuch: Layara
Sitzung 67
Ich war mir unschlüssig was ich von den Pleasure Domes halten sollte, es wirkte alles ein wenig übermäßig eindeutig aber auch irgendwie anziehend und gemütlich, und dieses Getränk mit den darin aufsteigenden Luftblasen war wirklich lecker, ließ es daher unter eigentümlichen Blicken meiner Begleiter stetig nachfüllen
Gorok machte mit uns die kurze Führung durch den kleineren Dome, der Große war für eine andere Art Gast, aber seiner Erzählung nach muss es da drin wirklich toll sein, ein kleiner Ort unter Wasser mit vielen „Annehmlichkeiten“ wie er es beschrieb
Nach einiger Zeit gefiel es mir hier wirklich gut, ich war definitiv angetrunken und hatte die Wirkung bisher schlicht nicht bemerkt gehabt, es drängte sich heimlich hinein, das war jetzt das zweite mal in wenigen Tagen dass mich der Alkohol so erwischte, diesmal jedoch unerwartet
Alles ab dann ist eher fragmentiert, ich weiß noch wie ich mich sorgenfrei fühlte und mit einem beschwingten Gang an eines der hübschen Mädchen herantrat um von ihr einige Tipps der Optik halber zu erhalten, sie … zeigte mir dann so einiges, mehr als ich erfragt aber kaum weniger als ich gebraucht hatte
Keine Ahnung wie lang dies dauerte, im Anschluss brachen wir recht schnell auf, wir hatten einen neuen Begleiter dazu gewonnen, zu dem Zeitpunkt dachte ich zu halluzinieren da ich eine auf zwei Beinen laufende Katze sah, es stellte sich aber als richtig heraus, sein Name war Jashier und offenbar ein Bote von Narchessa, er sollte uns eskortieren
War mir alles egal denn Tarovo zeigte mir einen unglaublichen Zaubertrick den man mit dem Zeigefinger ausführen konnte, denke ich, eine eigenartige Zeichnung im Kommunikationsbuch deutet zumindest darauf hin, welches wohl auch bei der Fahrt Relevanz hatte da Ralkarion eine Nachricht hinterlassen hatte
Auch das kümmerte mich zu jener Zeit recht wenig, die Fahrt in der Kutsche war nicht so angenehm für meinen Magen gewesen und eine entsetzliche Übelkeit begann sich aufzubauen, dieser Jashier hatte glücklicherweise aber etwas im Innenraum was half, zusätzlich sollten wir noch so eine merkwürdige Flüssigkeit aus bereitstehenden Phiolen trinken, Gorok sagte das wäre nötig also tat ich es, zumindest half beides zusammen meinen Kopf wieder klar zu bekommen und den Magen zu beruhigen
Eigentlich hatte die Reise zurück zum Theater führen sollen, doch als der Wagen hielt waren wir ausserhalb der Stadt, ein Haus am Waldrand, wir waren irritiert und ich ziemlich besorgt, diese Narchessa hatte uns quasi hierher entführt, wir waren zudem auch völlig unvorbereitet auf ein Zusammentreffen mit ihr, ich verspürte eine tiefsitzenden Unruhe, was würde wohl nun passieren?
Wir wurden hineingeleitet, das Innere vermittelte ein überraschend gemütliches Ambiente, warme Farben, ein angenehmer Geruch lag in der Luft, es glich einem Wohnraum mit einem großen Esstisch in der Mitte, ein Feuer brannte im Kamin und es schien noch weitere Gäste zu geben
Narchessa empfing uns höflich, aber dennoch ließ irgendwas mir einen Schauer über den Rücken laufen, wir würden über das Geschäftliche reden doch sie erwartete offenbar von uns Geschichten aus unserer Vergangenheit zu erzählen - als eine Art Teil des Geschäfts?, aus Neugier?, ich war noch ein wenig benommen von meiner kleinen Eskapade und wusste auch gar nicht wie ich reagieren sollte
Tarovo machte den Anfang und erzählte eine wahrlich wundervolle Begebenheit [hier zufällige Begebenheit einfügen]
Gorok folgte, er erzählte von seinen Familienverhältnissen, wie sie unter Armut litten, so sehr dass seine Mutter ihn eines Tages verkaufte, so gelangte er zu Gladiatorenkämpfen, er war gut und machte sich bald einen Namen dort, er schloss mit einer unglaublichen Geschichte über einen Kampf mit einem Riesen, ein Kampf der einiges in seiner Wahrnehmung veränderte, seine Erzählung war herzzerreißend hoffnungsvoll erschreckend grausam und berauschend, alles in einem
Leeroy berichtete über eine Begebenheit die ihn und seinen Mentor bei einer Ausgrabungsreise beinhaltete, wobei klar wurde warum er anteilig vertraut mit der Unterwelt war, scheinbar waren Ränkespiele dieser Art notwendig um an manche Orte zu gelangen die einem eigentlich verschlossen waren, die Faszination alte Ruinen durchforsten zu können schien in der Tat sein primärer Antrieb zu sein, und dafür würde er wohl im Zweifel einiges tun, wie weit genau das reichen würde war nich genau erkennbar, das Ende seiner Geschichte kam jedoch etwas abrupt und es ließ die Frage offen ob da noch mehr an der Erzählung dran war
Nun lag Narchessa Blick auf mir, mir war unklar wieso doch ich begann ebenfalls zu erzählen, zum ersten Mal in meinem Leben berichtete ich anderen von der Ereignissen mit Malek, wie er mein Vertrauen gewann, meine Zuneigung erwarb, mir Hoffnung gab, mich wahrlich glücklich machte und mir dies alles im Bruchteil einer Sekunde wieder nahm, mich betrog vorführte beinahe misshandelte und mich grausames aus Verzweiflung und Angst tun ließ, am Ende zerstörte es ihn und einen Teil meiner selbst, zurück blieb eine plagende Unsicherheit und Schuld
Niemals hatte ich dies erzählen wollen und doch geschah es an jenem Tag, Narchessa war hochzufrieden und geradezu begeistert von unseren Geschichten, doch für mich fühlte es sich an als wäre jemand in meinen Geist eingedrungen und hätte dies mit brachialer Gewalt an die Oberfläche gezerrt, zitternd verblieb ich eine Weile Stil am Tisch
Die anderen hatten indes die Möglichkeit sich bei ihr zu informieren und tatsächlich geschäftliches zu besprechen, Tarovo verkaufte hier nun offiziell Anke an Narchessa und bat darum das Geld an den Auktionator zu senden damit dieser nicht auf massiven Schulden sitzen bliebe, ein feiner Zug, , Gorok und Leeroy erkundigten sich nun vorsichtig nach dem Buch aus Belaxarim’s Hort, der Gegenstand weswegen wir überhaupt beschlossen hatten sie zu treffen, doch sie besaß ihn nicht mehr, das Buch war Bestandteil eines Auftrages, sie sollte es beschaffen und hatte dafür Belaxarim überfallen, ihrer Ansicht nach gab es keine gute Drachen und diesen im Zweifel loszuwerden war daher absolut in Ordnung, nun befände es sich in Oclusar, diesen Namen hatten wir schon einmal gehört
Sie selbst hatte auch so einige Fragen, diese betrafen Zoica und Garret, die Ziele die er mit Ailamere habe, ob es Planungen gab auch in dieser Stadt einen Machtwechsel voranzutreiben, sie nutzet den Begriff „broken crown“ womit sie umschrieb wie eine Führung auf Basis eines Adelsgeschlechts abgelöst würde, irgendwie blieb es unklar ob sie persönlich dies gut oder schlecht empfand
Weiterhin befragte sie uns nach unserer Meinung ob wir den alten oder neuen Herrscher (Prinz Galfridius oder Meister Xanthioppe) von Ailamere besser fänden, Leeroy und ich waren irritiert über diese Frage da uns beide unbekannt waren, sie musste doch wissen dass wir nicht von hier waren, im Nachgang betrachtet sollte es wohl in die gleiche Richtung tendieren bezüglich der „broken crown“, doch mein Kopf war noch mit anderen Dingen beschäftigt
Und da war dieses Wiegenlid welches die Frau im Sessel ihrem Kind leise vorsang dass mich stetig aus der Bahn warf, Tarovo hörte es auch aber Gorok und Leeroy verneinten und wirkten sehr irritiert über mich
Zumindest erfuhren wir auch etwas über die Stadtführung, Xanthioppe war das Adoptivkind von Galfridius weil dieser selber keinen Nachkommen hatte, aufgrund der fehlenden Blutsverwandtschaft hat sein Sohn auch keinen Adelstitel, die Unterbrechung der Adelslinie war in Ailamere also bereits seit geraumer Zeit Realität
Zudem gab es fünf Familien oder Fraktionen die hier wohl eine Art Konzil bildeten, drei von denen sind für den Status Quo, zwei jedoch wollen den rechtmäßigen Weg zurück - eine intakte Monarchie also, das Oberhaupt der Kirche von Rudd aus der Familie Praeter und das Oberhaupt der Bank von Ailamere aus der Familie Corscantewin, die drei anderen Familien würde nur Xanthioppe kennen
Gorok kann sie schlussendlich davon überzeugen dass Garret für Ailamere keine Gefahr darstellen würde, es schien ein wenig eigenartig dass sie ernsthaft annahm dem könnte so sein, sowieso hatte sie deutlich mehr erhalten als wir
Die Unterredung wurde etwas plötzlich unterbrochen als eine eigenartige Vision einsetzte, ich sah meine Eltern, sie waren hier im Raum und das Kind in der Wiege war ich, meine Mutter sagte etwas beruhigendes kurz bevor mein Vater ihr einen Dolch durchs Herz stieß, es war erschreckend, dann war alles vorbei und nur noch wir saßen schlicht am Tisch in einem ansonsten nun leeren Haus
Die anderen machten Ähnliche Erfahrungen, offenbar hatte den Abend über jeder etwas anderes im Raum wahrgenommen, und als Narchessa ging wurde jedem von uns eine Vision zu teil
Leeroy sah einen Pfeife rauchenden Mann im Sessel sitzen, dieser formte den Rauch wohl künstlerisch wie er es von seinem Mentor kannte, doch am Ende erhob sich die Person und stellte sich als Leeroy’s Bruder heraus, wobei er wieder etwas beim Erzählen auszusparen schien, sein Blick verriet es in dem Fall aber
Gorok wirkte unsicher, was nahezu undenkbar schien, er sah einen roten Drachen im großen Spiegel über dem Kamin, und seine eigene Haut veränderte sich wurde schuppig und Feuer brach aus ihr hervor, nun waren wir alle verwirrt, besonders aber Tarovo der all dies nicht oder anders mitbekam und sich sehr darüber wunderte was wir von uns gaben
Wir schritten hinaus, die Kutsche war weg, weit und breit niemand zu sehen, wir setzten zum Rückweg zur Stadt an, grübelnd und verstört, war war hier nur geschehen?, wie konnte sie uns so manipulieren Dinge preiszugeben?, und was hatte es mit den Visionen auf sich?
Noch bevor wir weit gekommen waren stand plötzlich ein Mann vor uns, ein schlichter Räuber drohte uns mit dem Hinweis auf seine Freunde im Unterholz, Gorok hatte wahrlich keinen Nerv, verlangte dass der Mann den Weg räumen würden oder mit Konsequenzen zu rechnen hätte, dann schritt er vor mit Kurs an dem Mann vorbei, dieser hier war aber sehr davon überzeugt dass es gut war den 200 Kilo Ork zu ärgern, ich sah einen weiteren Räuber im Gebüsch und legte ihn mit einem Zauber schlafen, es gab genug unschönes am heutigen Tag
Dann kamen zwei weitere hinzu, Tarovo versuchte einen mit dem Hinweis auf einen Drachen in seinem Rücken abzulenken und eilte Gorok und Leeroy hinterher
Für einen Moment stand ich dort alleine, umringt von drei Fremden, auch wen der eine schlief hatten die anderen beiden ja doch Waffen parat, nach allem was heute geschehen war und den an die Oberfläche gezogenen Erinnerungen fühlte es sich plötzlich wieder so an wie damals, verlassen und umringt, ich geriet in Panik und war im Begriff einen Feuerball mit mir als Ausgangspunkt zu wirken … doch plötzlich veränderte sich meine Sicht und Wahrnehmung, ich spürte Flügel und einen seichten Auftrieb der mich an Ort und Stelle hielt, dies war Tamarax’ Körper und sein Atem setzte eine Wolke frei die die Räuber einschlafen ließ
In gewisser Weise war ich froh denn was ich eigentlich vor hatte hätte Opfer gefordert, noch mehr auf meiner Liste der schief gelaufenen Dinge, die plötzliche Verwandlung verhinderte dies und holte mich wieder in die völlig skurrile Realität zurück, neben Gorok’s stoischem Blick und Leeroy’s einseitig hochgezogener Augenbraue war lediglich Tarovo überrascht, und das im Übermaß, ich schloss zu den anderen auf und konzentrierte mich auf das Gefühl ein Drache zu sein, vielleicht half das Akzeptieren, in jedem Fall endete der Spuk einige Zeit später, gerade rechtzeitig in die Stadt zu gehen
In Tarovo’s Theater angekommen verabschiedete sich dieser auch direkt ins Bett, wir drei saßen noch etwas zusammen und Leeroy machte eine Bemerkung zu alledem die uns aufhorchen ließ, tatsächlich hatte es noch mehr mit seiner Geschichte auf sich, und nun holte er dies nach uns zu erzählen
Wir erfuhren davon wie seine Kindheit ablief, was sein Vater für eine Rolle spielte, wie dieser mit Leeroy’s Bruder die eigene Frau beziehungsweise Mutter umbrachten, wie er es erfuhr, als Nachfolger des Familiengeschäfts immer untauglicher für seinen Vater wurde und schlussendlich aus geschäftlichen Nutzen und um aus dem Weg zu sein zwangsverheiratet werden sollte, schließend mit seiner Flucht aus seiner Heimat und den Leuten die ihn aufgrund eines hohen Kopfgeldes verfolgten um ihn zurückzubringen, eine horrende und traurige Geschichte, und seine Vision ergab nun mehr Sinn, zumal sie beinhaltete dass sein Bruder ihm mitteilte ihn gefunden zu haben
Was sahen wir hier?, bloß Auszüge aus unseren Leben oder war es mehr?, Leeroy machte auf die Tatsache aufmerksam dass es aufgeteilt nach Vergangenheit Gegenwart und Zukunft war, jeder von uns hatte einen Part erhalten, aber war es auch real oder nur Abstraktionen unserer Erlebnisse und Ängste?
Meine Gedanken kreisten und ich nahm an dass es den anderen auch so ging, still beschlossen wir allesamt schlafen zu gehen, wobei unklar war ob wir heute Nacht schlafen könnten ...
08
Januar
Tagebuch: Layara
Sitzung 66
Wir besprachen noch einige Details vor dem Aufbruch, Beatrix gab mir noch ein Plüsch-Belaxarim mit, ich ahnte dass es weniger für mich als für Tamarax gedacht war, trotzdem gefiel mir das auf eigenartige weise, es gab mir das merkwürdige Gefühl so etwas wie eine Mutter zu haben
Am Abend erreichten wir Ailamere, Gorok hatte bereits von einem Freund namens Tarovo berichtet der uns wohl helfen könnte, sei es mit Informationen oder einer Unterkunft, und wie es der Zufall wollte trafen wir ihn auch schon auf dem Weg zu seinem Wohnort, überschwänglich begrüßten sich die beiden ziemlich ungleichen Charaktere, es hatte etwas eigentümliches Gorok mit seiner Statur und dagegen den Paradiesvogel Tarovo daneben zu sehen
Seinem Auftreten folgte auch eine ebenso überdrehte Art in den Formulierungen, es hatte etwas unterhaltendes und amüsantes, ich mochte es
Gemeinsam machten wir uns zum 'Joyous Escape‘ auf, einem Theater und dem Zuhause von Tarovo, doch auf dem Weg dahin konnte ich nicht umhin über vieles nachzudenken, eine ungünstige Bemerkung ließ mich dabei die anderen an meinen Gedanken teilhaben, vielleicht war es unpassend doch es viel mir schwer nicht zu reagieren in dem Moment
Ich fühle mich hilflos, all die Vorsätze zu helfen oder Leute vor Schaden zu bewahren aber die Liste des Versagens ist lang, Personen starben wegen meiner Handlungen, Gorok versuchte dies alles herunterzuspielen, er denkt ich sollte keine Schuld empfinden weil es nichts an der Situation ändere und manchmal Dinge einfach geschehen wie sie es tun, hat er Recht?, wieso nur kann ich nicht ähnlich neutral empfinden?
Im Theater werden wir rumgeführt, lernen die Halbelfe Lorelei und den weiblichen Tiefling Irega kennen, sie gehören zu Tarovo Schauspieltruppe, Gorok erzählt Tarovo rudimentär warum wir hier sind
Es stellt sich heraus dass Narchessa einen guten Ruf genießt, sie sei sehr wohltätig und habe ein gesteigertes Interesse an Tarovo’s Talenten als Unterhalter, angeblich ist sie die Witwe eines schwerreichen Geschäftsmannes und lebe nun von dessen Vermögen, wir erfahren auch wo sie wohnt und dass sie eine Halbelfe sei
Morgen soll eine Auktion stattfinden und Tarovo will sich das nicht entgehen lassen, er lädt uns ein dabei zu sein, ob besagte Narchessa auch dort sei vermag er nicht zu sagen, Leeroy will aber lieber ihr Anwesen ausspähen und plant im Geiste offenbar bereist einen Einbruch, ich gewinne immer mehr dein Eindruck dass da mehr bezüglich seiner Vergangenheit oder stiller Interessen ist als er bisher durchblicken ließ, seit wir in Ailamere sind legt er es sehr darauf an sich illegalen Tätigkeiten hinzugeben
Der Abend wird lang, Tarovo kollabiert über seinem Bier und ich führe ein zunächst interessantes und mich dann unwohl fühlendes Gespräch mit Lorelei, ich habe aufgrund meines unreinen Blutes einiges durchmachen müssen doch ihr blieb das alles erspart, ein Ort wie dieser hier schwemmt offenbar alles mögliche an und in der Mehrzahl der Fälle interessiert man sich nicht für woher jemand kam, klingt für mich fast utopisch, das Gespräch ging aber ein wenig in die falsche Richtung als die Anziehung die sie auf mich hat an die Oberfläche kommt, sie missversteht dies als Offerte lehnt ab aber meint ich könne mich ja mit wem anders vergnügen
Hinterlässt mich ein wenig verlegen um Worte, besonders da ich ihr kaum verständlich machen kann was in mir vorgeht, zumindest endet es glimpflich
Schlussendlich verlassen sie und Gorok den Tisch, scheint als wenn sie bereits vorher eine gewisse Chemie hatten und dies nach all der Zeit wieder ausleben wollen, muss schön sein …
Leeroy und ich teilen uns ein Gästezimmer, die Nacht verläuft ruhig und erholsam
Nach dem Frühstück brechen wir alle auf, Leeroy zu Narchessa’s Haus und wir anderen zur Auktion, dort angekommen fielen ein paar Personen auf, eine Halborkin in einem hübschen aber an ihr etwas deplatziert wirkenden Kleid kümmert sich um den Einlass, ein recht auffälliger Gnom scheint der Auktionator zu sein, am Rande steht ein Tiefling in farbenfrohen Gewändern, und in der Mitte steht eine Frau in einem purpurnen Gewand umringt von vier schwer gepanzerten Leibwächtern und einem großen Bären mit einer für ihn gemachten Panzerung
Der Anblick ist ein wenig furchteinflößend, dies war ein wildes Tier in einer urbanen Umgebung, nur wenige schien dies aber zu stören, Tarovo ließ durchblicken dass es sich bei der Frau um Narchessa handelte, diese Frau hatte nicht den Hauch eines Anflugs von Unbehagen oder Angst mit so einem Tier im Rücken, eher Langeweile bezüglich der bisher zur Auktion befindlichen Viehs
Dann kam die Auktion zum großen Finale, eine besondere Errungenschaft aus dem Sludge Basin wurde hereingeführt, es war eine riesige Kreatur, echsenartig mit einer Art Papageienschnabel und einem Schwanz dessen Ende einem Morgenstern gleichte, es sah definitiv gefährlich aus und wurde lediglich an einem dünnen Seil gehalten
Die Gebote starteten bei Tarovo, er war völlig aus dem Häuschen sich dieses Wesen in seinem Theater vorzustellen, doch die aufkommende Unruhe der versammelten Gesellschaft versetzte sowohl den Exoten wie auch den Bären in Stress
Gorok reagierte sofort als die Echse ihr Verhalten zu ändern schien, ich war beeindruckt davon wie gut er das Tier beruhigen konnte, der Bär hingegen eskalierte, ein Mann wurde von ihm erfasst, der Tiefling verschwand plötzlich ähnlich einer Unsichtbarkeit wie ich sie einsetzen konnte, die Wachen nahmen sofort eine Verteidigunsghaltung gegenüber Narchessa ein, sie hatten aber kein Glück den Bären unter Kontrolle zu bekommen, die Frau in Purpur zeigte nur wenig Regung bis auf die Tatsache dass sie genervt wirkte, ich reagierte hingegen direkt
Um den Mann aus den Fängen des Bären zu retten verbannte ich diesen kurzzeitig, der Mann fiel zu Boden und machte sich aus dem Gefahrenbereich, Tarovo half ihm mit einem improvisierten Verband, es herrschte eine Menge Aufruhr, kurz bevor mein Zauber enden würde entsandte ich noch eine magische Nachricht an eine der Wachen um sie vorzuwarnen, dieser Zauber schien allerdings auf eigenartige weise fehlzuschlagen, das Tier kam zurück, unvorbereitet konnte es nicht gehalten werden und es fiel sofort eine andere Person in der Masse an
Gorok stürmte vor, Tarovo versuchte es abzulenken und ich es noch einmal aufzuhalten, wir alle versagten, der zweite Mann starb direkt vor Ort, dann beruhigte sich das wilde Tier und Ordnung kehrte zurück, alle waren verängstigt und verschwanden schnell, Narchessa reagierte das erste mal und schritt in Richtung der verbleibenden Menschentraube erkundigte sich nach dem Mann und seiner Familie um diese zu entschädigen und ging, entschädigen … für ein verlorenes Leben, wie sollte das gehen
Die Auktion endete und Tarovo war in der Tat der neue Besitzer des exotischen Wesens geworden, zu einem gigantisch niedrigem Preis, der arme Auktionator machte den Eindruck als ob dies seinen Ruin bedeuten könnte
Gleichermaßen erfuhren wir dass der Tiefling niemand anderes als Modron war, der Inhaber des 'Pleasure Dome‘, er wirkte schon sehr speziell schien, auch schien er eine gewisse Art des gegenseitigen Respekts für Tarovo zu haben
Tarovo nahm das ersteigerte Tier an sich, er gab ihm den Namen Anke, ein wenig verwirrt versuchte ich mir den Namen an dieser Monstrosität vorzustellen, es hatte aber sicher etwas beruhigendes für aussenstehende von Anke zum hören bevor sie sie sahen
Tatsächlich versuchte er Anke durch die Stadt zu seinem Theater zu führen, eskamotieren aber schnell heraus dass er weder eine adequate Unterkunft hatte noch die nötige Verpflegung auf die Schnelle für solch ein großes Lebewesen bereitstellen konnte, während des Weges hinein in die Stadt begegnen wir erneut Narchessa, Tarovo bietet ihr das Tier zu einem günstigen Kurs an und bittet um einen Termin für morgen, auch fragt er in unserem Sinne an ob wir als Freunde seines Hauses ebenso zu der Einladung zugelassen würden, sie stimmt zu
Offenbar hatte sie geplant die Echse in jedem Fall zu ersteigern, der Vorfall mit dem Bären kam nur dazwischen, so hatte sie aber im Vorfeld schon einiges präpariert und bat darum dass wir Anke nun zu der vorbereiteten Stallung bringen, wir stimmten zu
Zurück am Theater besprachen wir noch einmal die Situation, wenn wir uns mit ihr treffen würden dann sollten wir alle denkbaren Informationen über sie haben, bisher hatten wir sehr unterschiedliche Meinungen und beschriebene Aktionen über sie, die Wohltätigkeit passte nicht zusammen mit dem Angriff auf einen friedvollen Drachen, Tarovo ließ durchblicken dass niemand in Ailamere völlig ohne Sünde sei, vielleicht hätte aber Modron noch einige Infos zu ihr, denn jeder kehrt früher oder später bei Modron ein
Am späten Nachmittag setzten wir unseren Weg zu den Pleasure Dome’s an, ich war ein wenig nervös da ich nicht wusste was ich dort zu erwarten hatte, nach einem kurzen Gespräch mit der Dame vom Eingang empfing uns Modron persönlich, es zeigte sich wie gut sich Tarovo und er verstanden, auch Gorok hatte hier wohl so einige Male Zeit verbracht, er schien ein interessanter Tiefling zu sein, obgleich er eine extrem extrovertierte Art hatte die mich ab und an ein wenig unwohl zurückließ, besonders diese Tendenz Körperkontakt zu suchen, obgleich die Farbe die er meinen Lippen gab durchaus hübsch war
Wir nutzten eine kleine Notlüge um nicht zu viel über unser Vorhaben zu berichten ihm klarzumachen dass wir mehr über Narchessa wissen müssten, es lag nicht in seinem Interesse bewusst irgendetwas preiszugeben, ich bot ihm das in Shabd Kosh erworbene Teeset an, es passte wirklich gut in seinen etwas überkandidelten Einrichtungsstil, er war hin und weg wollte aber selber nichts verraten weil dies sein Geschäft schädigen könnte, aber wenn wir Vermutungen aufstellen würden könnte er ja nichts dagegen tun wenn er unterbewusst Reaktionen zeigen würde
Das stimmte uns guter Dinge, wir sprachen also einige Gedanken offen aus und erwarteten seine Reaktion, so ziemlich jeder der was zu sagen hat einschließlich ihr habe mit der Unterwelt irgendwann irgendwas zu tun gehabt, bei ihr könnte aber noch mehr dahinter stecken, sie würde nicht zögern uns zu übervorteilen wenn möglich, die Wohltätigkeit schien eher ein Deckmantel zu sein um die öffentliche Meinung zu formen
Als ich mich etwas schockiert über den fast harmlos klingenden Umgang mit der hiesigen Unterwelt zeigte erklärte Modron dass der Untergrund in Ailamere einen großen Anteil an der Beseitigung des Piraten Mad Dog Maddoc Hatte, es spielte Dankbarkeit mit rein, es gab ein gewisses allgemeines Wohlwollen so schien es
Modron musste aber wieder an die Arbeit, wir verabschiedeten uns, er gewährte uns noch einen kostenfreien Tagesaufenthalt und ging dann, wir standen wieder im Foyer und Gorok platzte fast vor Vorfreude uns diesen Ort zu zeigen